Dass Musik einen positiven Einfluss auf den Menschen hat, ist hinlänglich bekannt. Sie stimuliert unser Gehirn, sie lässt uns entspannen oder senkt gar den Blutdruck. Aber wussten Sie schon, dass Musik auch einen Einfluss auf Pflanzen hat?
Viele Studien belegen: Pflanzen reagieren nicht nur auf Musik, sie interagieren sogar mit ihr. So hat beispielsweise die US-Forscherin Dorothy Retallack zwei Wochen lang die Wirkung von Klängen auf verschiedene Pflanzen untersucht. Diese hat sie in drei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Gruppe eins wurde täglich 8 Stunden lang Tönen ausgesetzt, die zweite Gruppe hingegen erhielt 3 Stunden lang Klänge, während die dritte Gruppe nichts zu hören bekam. Das Ergebnis war überraschend: Die Pflanzen mit 3 Stunden Beschallung wurden gleichmässig grün und wuchsen schneller als die Pflanzen der Kontrollreihe, die nichts zu hören bekamen. Im Gegensatz dazu starben die Pflanzen, die 8 Stunden lang Musik ausgesetzt waren, innerhalb von zwei Wochen ab.
Klassik vor Rock
Mozart, Haydn oder Vivaldi – zehn Jahre lang spielte der Biologe Stefano Mancuso von der Universität Florenz einem Teil seiner Reben Musik vor, während er einen anderen Teil unbeschallt liess. Die Frage vieler Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber konnte geklärt werden: Die Erkenntnisse des italienischen Pflanzenelektrophysiologen sind eindeutig, die Mozart-Weinreben trugen mehr Laub und erzeugten einen fruchtigeren Wein.
Auch Dorothy Retallack führte ein Experiment durch, bei dem sie über Lautsprecher den Pflanzen verschiedene Arten von Musik vorspielte. In dieser Untersuchung schien es, dass Pflanzen eine deutliche Vorliebe für klassische Musik und Jazz hatten: Diese Pflanzen wuchsen den Lautsprechern entgegen und umrankten sie sogar. Pflanzen, die mit Rockmusik konfrontiert wurden, zeigten regelrecht Zeichen von Stress und wuchsen dadurch langsamer.
Wie ist das möglich?
Die Hintergründe des Zusammenspiels zwischen Musik und Pflanzen erklärt der Wissenschaftsjournalist Joseph Scheppach in seinem Buch „Das geheime Bewusstsein der Pflanzen“ wie folgt: Jede einzelne Pflanzenzelle ist von einer Membran umgeben, die empfindlicher ist als das menschliche Hörorgan. Diese Membran reagiert auf Schallwellen, ergo auf Musik. Bei Hardrock und Heavy Metal, auch das belegen Studien, verkümmern Gewächse, während sie bei sanften Klängen gedeihen. Der Grund dafür: Bei bestimmten Schallwellen öffnen die Pflanzen ihre Poren. Das kurbelt den Stoffwechsel und das Wachstum an.
Pflanzen sind selbst Musiker
Pflanzen „hören“ nicht nur Musik – Klangkünstler, Klangforscher und Elektromusiker konnten belegen, dass Pflanzen sogar selbst „Töne“ erzeugen. Sie senden elektrische Impulse zwischen Blättern und Wurzeln hin und her und reagieren auf Berührung und Licht. Diese Impulse können in Klänge umgewandelt werden.
Wissenswerter Tipp
Wussten Sie, dass es auch eine Pflanze gibt, die zu den Schwingungen von Musik und Tönen tanzt? Diese Pflanze, die Indische Telegraphenpflanze (Codariocalyx motorius), ist vor allem in den tropischen Regionen Asiens zu finden und hat die besten Tanzschritte drauf!